Discus 2c/18m – Ein richtig schöner Flieger

Januar 18, 2011

Nach einigen Starts und Stunden auf dem Discus CS war es für mich dann soweit den besten Einsitzer der SGI fliegen zu dürfen. Die Zwo Charlie und die Zwo Delta. Nach den üblichen 5 Starts auf neuem Muster konnte ich am 11.09.10 nochmal einen schönen Flug zwischen Starnberg und Benediktenwand machen.

Das Cockpit ist für meine knapp 2 Meter absolut ausreichend geräumig, ja richtig bequem.

Zwischen Benewand und Blomberg gab es an diesem Tag Wolken auf unterschiedlichsten Höheniveau.

An der insgesamt 18 Meter langen, mehrfach geknickten Tragfläche könnte ich mich niemals sattsehen 😉

Eine dicke Wolkenwurst hing tief über der Benewand. Auf der gesamten Südseite gab es Steigen. Da hab ich es mir nicht nehmen lassen da zig mal auf und ab zu heizen. 😉


5-Stunden-Flug

Januar 15, 2011

21.07.2010

Heute flog ich als erstes wieder einmal zur Benewand. Danach hatte ich vor Richtung Kesselberg, soweit wie es der 1:40 Gleitwinkel erlaubt, nach Süden zu fliegen. Das Außenlanderisiko sollte möglichst klein sein,  eine Rückholtour wollte ich heute auf keinen Fall provozieren. Es ging erstmal eher nach Süden bis zum Vorderriss, wo ich aber erstmal gestoppt wurde. Ich kehrte um, und nahm den Jochberg ins Visier. Die Südseiten brachten kein Steigen, sondern eher fallen, erst an der Nordseite der Benewand konnte ich wieder Anschluss nach oben finden. Danach gings wieder Richtung Westen. Über den Walchensee flog ich am Herzogstand vorbei bis nach Garmisch-Partenkirchen. In der Ecke war ich noch nicht. Schöne Sache, die Zugspitze direkt voraus, und das Soierngebirge mal von der Seite sehen.

Danach flog ich zurück zur Benewand, und von da aus zum Soiern. Nach einiger Zeit gesellte sich Oli mit der YG dazu, und es ging nochmals zum Soiern.

So langsam konnte man Veränderung in der Luftmasse beobachten. Im Westen wurde es zunehmend diesiger. Ich flog noch nach Osten bis zum Wallberg, und dann wieder Richtung KDF. Jetzt hat ich schon über 4 Stunden auf dem „Konto“, und wollte dann doch noch die letzten Minuten voll machen, damit das Kapital „5-Stunden-Flug“ auch mal abgehakt ist.

Im Westen wurde es immer dunkler, erste Blitze waren sichtbar. Ich flog weiter nach Nordwesten über den Starnberger See um Höhe abzubauen. Die Wettersituation wurde allmählich spannend. Die Zuggeschwindigkeit des Gewitters war aber recht langsam.

Endlich waren die 5 Stunden voll und ich kehrte zum Flugplatz zurück. Wir konnten gerade noch so Hans’s Flieger abbauen und die LS4 im Hangar verstauen, bevor es richtig zu duschen begann.


Ein ungemein intensives Segelflugwochenende

Januar 13, 2011

25.06.2010 – Karwendelflug

Nach eher durchwachsenen letzten Wochen schien es jetzt so als ob sich wieder richtig gutes Wetter entwickeln würde. Immer wieder hab ich bei mir daheim Google Earth angemacht und verschiedenste Streckenmöglichkeiten ausprobiert. Ein Jojo zwischen Starnberg und Benediktenwand versprachen mir eine Strecke von 200km, die ich als nächstes in Angriff nehmen wollte.

Am Freitag traf ich u.a. auf die Wolfs, die sich den Duo geschnappt hatten, und Richtung Engadin fliegen wollten. Ich machte unsere LS4 fertig, und war gegen halb 3 in der Luft. Fotos gibt’s von dem Flug leider keine, hatte den Akku vergessen… Auf jedenfall machte ich mich als erstes auf den Weg nach Starnberg um mein geplantes Jojo zu beginnen. Von Starnberg aus dann Richtung Berge. Den Blomberg konnte ich gleich auslassen und direkt die Benediktenwand ansteuern. Vor der Wand erwischte ich schon einen ersten deutlichen Aufwind. Der war relativ turbulent. Ein erster Vorgeschmack auf die Thermik in den Bergen. Ich hatte zwar eigentlich ja das Jojo geplant, aber die (Wolken)optik sah Richtung Soiern so gut aus, dass ich den Sprung dahin einfach wagen wollte. Bei über 2500m über dem Latschenkopf kam ich dann etwa in gut 2200m am Soiern an und hangelte mich weiter nach Süden zur Pleisenspitze neben Scharnitz auf 2900m. Weiter nach Süden fliegen kam für mich auf keinen Fall in Frage. Der Schritt war zu groß, und ich war darauf nicht vorbereitet. Nach Osten auf dem „Karwendelhauptkamm“ über die Birkkarspitze, und weiter zu fliegen lehnte ich ebenfalls ab. Die Arbeitshöhe war mir zu gering. Also etwas zurück Richtung Norden zur Hochkarspitze und dann ab nach Osten. Über dem Steinfalken erreichte ich meine größte Höhe von fast 3100m. So langsam wurde es etwas kalt im Cockpit. Die vorher verstaute Jacke nun als Decke verwendet. Es war schon aufregend und spannend für mich das erste mal alleine mitten in dieser herrlichen Kulisse des Karwendelgebirges unterwegs zu sein. Die Anstrengungen der Kurbeilei zahlten sich nun aus. Mit einem leichten Schlenker nach Süden um ins Inntal blicken zu können, gleitete ich dann über das Falzthurntal hinaus zum Achensee. Am Rofan kam ich in fast 2600m an. Auch mit durchschnittlich 150km/h auf dem Tacho der LS4 verlor ich nicht viel an Höhe. Ich entschied mich dann weiter nach Nordosten zu fliegen. Südlich von Rottach war ich mir meiner Streckenwahl nicht mehr so sicher. Der direkte Heimweg sah optisch nicht so vielversprechend aus, diesig und praktisch wolkenlos. Während dessen es nach Südwesten ins Karwendel rein noch richtig gut aussah. Also wieder alles zurück fliegen. Über den Guffert, nördlich des Achensees vorbei, bis in die Eng hinein. Ich nahm soviel Aufwind mit wie ging. Jede Bergspitze an der eine Wolke stand kostete ich großzügig aus. Von der Eng aus dann direkt nach Norden, im Bereich Vorderriss stieß ich mal wieder auf mehr Flugverkehr, bis dahin sah ich nur 2 Österreicher. Es war mittlerweile schon halb 6 Ortszeit. Nach 3 ½ Stunden und 250km zurückgelegter Strecke entschloss ich mich mein erstes großes Überlandflugabenteuer zu beenden. Also machte ich mich auf die Resthöhe abzugleiten und zu landen.

Ich kann mich nach der Landung vor allem noch an zwei Dinge erinnern. Zum einen, wie man etwas eingefroren aus dem Cockpit aussteigt, als ob man nach Start in Sibieren gerade in Abu Dhabi gelandet sei 😉 Außerdem, wie ich mit der Hand über den Rumpf der LS4 strich, und es einfach als unglaublich empfand, wie so ein 8×15 meter großes und 240Kg leichtes GFK-Ding einen da ganz hinten, mitten in die Berge rein und wieder zurück bringen kann. Ohne Motor, nur mit Hilfe der Naturkräfte…Segelfliegen ist einfach genial!!

 

26.06.2010 – DiscusCS Erstflug

Auch Samstags schien es gutes Wetter zu geben. Überpünktlich erschien ich zum morgendlichen Briefing. Es waren relativ viele Leute da die fliegen wollten. Die LS4 sollte ich heute nicht bekommen, dafür aber den Discus CS. Ok, auch nicht schlecht 🙂 . Da ich mit dem Flieger noch nie geflogen bin, darf ich dann halt erstmal nur im 10km Radius um KDF fliegen. Die Halle war schon ausgeräumt, und die meisten auch Richtung Startplatz unterwegs. Ich hab mir es erstmal vor der Halle mit dem Handbuch gemütlich gemacht. Als nächstes den Flieger regelrecht zerlegt. Sitzpolster raus, Rückenschale raus. Dafür ne Menge Kissen im Kopfbereich eingebaut. Ich passe in diesen Flieger, der eigentlich für Piloten um die 1,75 konstruiert wurde, mit meinen fast 2 Metern sonst nicht rein. Eigentlich schon ein Wunder wie ich da drin noch Platz finde. Man muss nur kreativ sowie anspruchslos in Sachen Platzangebot sein, dann geht’s schon.

Irgendwann dann kam ich auch zum Startplatz, mein Dad schleppte mich auf 600 Meter. Die ersten Eindrücke. Ja ich muss sagen, der Unterschied zur LS4 ist nicht wirklich so groß. Der Sprung Astir – LS4 war da schon bedeutend härter. Na auf jedenfall stellt sich schon etwas Schempp-Hirth-Feeling ein. Das Cockpitdesgin, der Geruch… Ruder natürlich absolut leichtgängig, Fahrtgeräusch kaum vorhanden, auch recht wendig. Joa, schon ein toller Flieger. Was mach ich jetzt nur? Toller Thermiktag, aber ich darf nicht aus den 10km Radius rausfliegen. Ja, dann halt nochmal das 120km Jojo fliegen. Die Thermikverhältnisse waren echt gut. Starke Bärte, teilweise beim Vorfliegen kaum aus dem Steigen rausgekommen 🙂 Ich versuchte mal etwas schneller vorzufliegen, und kam am Ende auf einen 80er (kmh/h) Schnitt für die 120 km. Ich musste früher weg an dem Tag, deshalb entschied ich mich den Flug danach recht bald abzubrechen, um wenigstens noch einen Start an der Winde machen zu können. Davor aber noch etwas Schnell- und Langsamflug ausprobiert. Selbst beim langsamen Überziehen im Kurvenflug macht er keine Zicken, u.a. auch der vorderen Schwerpunktlage sei Dank.

Ja, wie gesagt, danach machte ich noch einen Windenstart. Von der 10 weg. Es war sehr holprig, und dauert recht lange bis ich in der Luft war. Der Windenschlepp war angenehm, die Ausklinkhöhe aber nicht wahnsinnig hoch. Ich landete sofort wieder, und bekam dann während des Fliegerrausziehens von der Landefläche einen Heidenschock. Das TEK-Rohr ist nicht mehr da. Hab ich es nicht genügend fest fixiert? Ich machte mir Riesenvorwürfe. Es stellte sich aber heraus, dass das Rohr abgebrochen war. Am nächsten Morgen vorm Flugbetrieb fand ich es im letzten Drittel meiner Ausrollstrecke. Das relativ lange (Hebelwirkung!) aus Messing bestehende Rohr hielt den Belastungen scheinbar nicht mehr stand. Ich beobachte seitdem immer wieder Rohre die in der An- und Ausrollphase wie verrückt auf und ab schwingen. Die CFK-Rohre sind zum Glück deutlich langlebiger.

 

27.06.2010 Gastflug

Sonntags kam es zu meinem ersten Gastflug. Mit einem Vereinskollegen namens Martin gelang es uns die ASK21 für eine Stunde zu ergattern. Es reichte für einmal zur Benewand und wieder zurück. Wir teilten uns die Flugzeit. Wir kamen beide wieder heil am Boden an 🙂 , und die ASK21 ging gleich an die nächsten Piloten über.

Ungewöhnliche Rückholtour

 

Am späteren nachmittag schob ich mir eine Pizza in den vereinseigenen Ofen und freute mich auf das WM-Achtelfinalspiel Ger-Eng, welches bei den Akafliegern in der Halle übertragen werden sollte. Die Pizza gerade am fertig werden, klingelte das Telefon. Der Alex ist dran. „Ich bin Aussengelandet“. Nein das kann nicht sein, du verar***t mich? Du bist doch gerade erst vor ein paar Minuten gestartet? Und wo bist du gelandet. „In der Einser Wiese“. Wie hast du das denn geschafft?

Die Pizza hab ich dann schnell herunter geschlungen. Mit Nikolai zusammen haben wir uns auf den Weg gemacht den Alex mit der LS4 wieder zurückzuholen. Die „Einserwieße“ zu erreichen ist gar nicht so leicht, man muss ewig außen rum fahren um sie zu erreichen.

In Mooseurach wussten wir erstmal nicht mehr weiter, auf Google Earth hats doch etwas anders als in natura ausgeschaut.

Eine freundliche Dame (die eigentlich auch am Fussball schauen war) hat versucht uns zu helfen. Im Hausflur hingen diverse (schätzungsweise 30 Jahre alte) Luftbilder auf denen ihr Finger hin und her wanderte. Wir fanden aber zum Glück dann doch recht schnell den einen richtigen Feldweg.

Hier ein Flugzeug im Einflug in die Platzrunde. Die unzähligen Piloten, die über Alex hinwegflogen, werden bei dem Anblick da unten sicher etwas geschmunzelt haben.

Mit vereinten Kräften konnten wir die LS4 wieder heimbringen. Ein tolles und amüsantes Erlebnis Alex!! 😉

 

28.06.2010 Karwendelumrundung

Auch Montag schien es wieder gutes Wetter zu geben. Ich hatte diesmal geplant nun das Karwendelgebirge zu umrunden. Dieses 150km FAI-Dreieck. Mit Benni konnte ich die Runde schon mal im März im Duo mitmachen. Damals allerdings bei Föhnwetterlage. Letzendlich war nur der mittlere Schenkel, die Nordkette, für mich Neuland. Bereits am Freitag war ich in Wurfweite zur Arnspitze, sowie am Aachensee, die beiden Wendepunkte. Von Benni lies ich mich nochmal zum Thema Luftraum und Funkfrequenzen einweisen. Die Geographie des Gebiets war mir bestens bekannt. Die Außenlandemöglichkeiten gut geplant. Jachenau, Krün, Innsbruck, Aachenkirch, Fall, Greiling.

Um 13:00 startete ich. Direkt östlich von KDF auf über 2000m gekurbelt. Neben mir ein Drachenflieger. Als nächstes steuerte ich Greiling, und danach die Benewand an.

Recht flott ging es am Latschenkopf und Vorderriss vorbei, auf den Soierngrat zu.

Ich tat mich hier um einiges schwerer als beim letzten Flug, nur langsam gewann ich an Höhe. An der Soiernspitze eine rote Traube von Bergsteigern. Kurz darauf stieß die YG, eine DG1000 hinzu. Der markierte mir netterweiße einen richtig guten Bart am Wörner. Als nächstes flog ich bis zur westlichen Karwendelspitze. Ich hielt mich einige weile in dem Gebiet auf. Man konnte über die Wolken steigen, der Ausblick war einfach super. Irgendwann waren dann mal genug Fotos geschossen, und ich folgte dem Grat weiter bis zum letzten Bergausläufer, die Brunnenspitze. Danach rüber zur Arnspitze.

Kurbeln machte nicht viel Sinn. Ich war noch höher als dort auffindbaren Wolken. Also gleich vorbei an Seefeld zur Reitherspitze.

Jetzt sollte es wie erwartet interessant werden. Ein Zurückgleiten war ausgeschlossen, wenn dann wäre jetzt die nächste Landemöglichkeit für mich Innsbruck gewesen. Wie gut würde die Reitherspitze gehen? Irgendwas ging, aber erstmal nicht so wahnsinnig toll. Hauptsache oben bleiben. Mit einem Österreicher zusammen probierten wir überall unser Glück aus. Der Ösi verduftete sich recht bald. Danach ging es plötzlich viel besser. 😉 Ich erkämpfte mir Meter um Meter, irgendwann war ich dann zufrieden und flog weiter nach Südosten. Juhu, ich bin im Inntal, Innsbruck liegt unter mir. An der Nordkette ging es wie erwartet recht gut.

Das Steigen war aber mal wieder nicht so wirklich zu gebrauchen. Die Wolken hingen ziemlich tief. Mit so 140-150km/h bin ich dann an den Gräten entlang gerauscht um etwas Höhe abbauen zu können. Am Ende der Nordkette wurde es wieder spannender. Auf etwa nur noch 2300m Höhe suchte ich einen Aufwind, und hatte an der Nordseite des Stanser Jochs Glück.

Von da aus ging es dann zum Rofangebirge und weiter nach Norden. Am Unnütz erwischte ich meinen Bart des Tages. Die Varionadel ständig im Anschlag bis auf 2800m rauf. Von da aus flog ich zum Tegernsee, danach rüber zum Blomberg, Benewand, und wieder nach Vorderriss.

Endlich traf ich mich mit Alex, der mit dem Discus2C unterwegs war. Ich kehrte aber kurz darauf nach Königsdorf zurück, da meine Batterie scheinbar relativ leer war (Loggerausfall), sowie weil es noch jemand Aussengelandeten zurückzuholen galt.