Tag 9 – 13.03.2010 – Heute Einsitzer fliegen?
Nach etwa 2 ½ Monaten Pause und wiedererlangter Flugtauglichkeit (hatte ein kleine OP zwischenzeitlich) war es dann mal wieder soweit einen Schulstart zu unternehmen. Mitte März ist das Klima noch mehr Winter wie Frühling. Es liegt noch etwas Schnee, da muss auch heute wieder die Teerbahn herhalten. Das Wetter ist fliegbar, bei knapp über Null Grad, und doch etwas mehr Wind sehr frisch.
Mit Duo, Astir und der Eisdiele geht’s an den Startplatz 28. Hans und ich sind die ersten. Der Start klappt soweit gut. Nachdem der Wald überstiegen war erfasste uns dann aber der Wind, und es ging ziemlich ruppig zu. Mit mühe halte ich den Duo trotz ständiger stärkerer Versetzungen hinter dem Schleppflugzeug. Und dann passierte mir ein Fehler, gewohnt aus Flügen in ruhiger Luft flieg ich immer recht knapp über den Propellerböen. Bei den Windböen heute geriet ich dann ein paar mal unbeabsichtigt in den Böen hinein, wobei ich einmal kaum in der Lage war den Flieger über die Längsachse wieder auszurichten. Hans korrigierte, indem er erst aus den Böen vertikal herausflog, und dann die Querlage richtigstellte. OK, wieder was dazugelernt.
Hans wollte auf der 10 landen. Also mit Rückenwind. Mit dem Duo Discus war dies mein erster selbst geflogener Landeanflug. Mit den Böen, dem „schnittigen Flieger“, und etwa 30km/h Rückenwind waren für mich die Bedingungen „leicht“ überfordernd, weshalb der Anflug etwas „wackelig“ war, und der Gleitpfad nicht gleich stimmte. Erstaunlich easy war dann allerdings das Abfangen, natürlich weil in Bodennähe und nach dem Wald der Wind nicht mehr so stark ist. Durch den Rückenwind lässt natürlich die Ruderwirkung früher nach, was das Ausrollen etwas heikler macht.
Klar war natürlich das ich, wie auch der nach mir geflogene Nikolai, wegen den Bedingungen heute nicht mehr zum Einsitzer fliegen gekommen bin. So ist bei mir die Einsitzerumschulung ein zweites Mal verschoben worden, erst wegen schlechter Sicht und nun wegen den Windverhältnissen. Man könnte munkeln was noch für Bedingungen auftreten könnten.
Auch der heutige Flug war trotzdem sehr lehrreich. Hans, Dieter, Wolfram Wild im Duo, und Thomas im Astir konnten danach noch einige schöne thermische Flüge machen.
Tag 10 – 21.03.2010 – Einsitzer fliegen!
Das Wochenende versprach für mich nicht wirklich viel in die Luft zu kommen, vor allem weil Sonntags schlechtes Wetter vorhergesagt wurde. Vormittags während des (zusätzlichen) Theorieunterricht von Thomas Wolf (nochmal danke dafür) späten wir unruhigen Flugschüler immer mal aus dem Fenster raus, und es schien als ob sich der Wettergott heute doch noch erbarmen würde. Fliegen wir jetzt? Ja klar fliegen wir.
Mit dabei sind als Lehrer Hans und Thomas, die Schüler Eva, Nikolai und ich, später hinzugestoßen noch Michael und Sebastian, ein Interessent. Überprüfungsflug im Duo, dann auf in den Einsitzer. Nikolai ist als erster mit Thomas dran. Laut deren Berichte solls wieder recht bockig oben sein. Nikolai nun im Astir, souverän fliegt er die Platzrunde ab und kommt runter.
Jetzt komm ich dran, der Flug im Duo mit Hans war in Ordnung, fast so bockig wie letzte Woche, aber es geht absolut, die Landung hat auch gepasst. Von Hans bekomme ich die Freigabe zum Astir.
So, das erste mal in einem Einsitzer fliegen, der Astir soll wendiger und empfindlicher sein wie die Doppelsitzer. Vorweg kann ich sagen, dass der ganze Tag für mich wirklich aufregender war als der allererste Alleinflug. Der erstmalige Umstieg auf einen Einsitzer, ein um einiges anderes Fluggefühl, unter nicht total einfachen Bedingungen. Naja, letztendlich hat der Astir aber dann trotzdem die gleichen Hebel, und ist sehr gutmütig.
Start war soweit ok, über dem Wald dann wieder die ersten Böen. Sehr sehr Heftig! Etwas übertrieben gesagt ist das dann im Vergleich Dosi – Einsitzer so, als ob man statt nem Lastwagen einen kleinen Drachen ans Schleppflugzeug dran hängt. Der leichte kleine Astir hoppst ziemlich kräftig durch die Luft. Man wird ziemlich durchgeschüttelt. Das Hinterteil des Schleppflugzeugs ziehts von rechts nach links und wieder zurück. Immer wieder leichte Seildurchhänger. Der ganze Schleppzug mal im Steigen mal im Sinken, das ganze bei 140 km/h.
Bei dem wilden Ritt wurde mir trotz relativ leichter Bekleidung dann doch etwas warm. Erleichterung beim Ausklinken. Das Fahrwerk einfahren machte mir Probleme und ich lies es für den Flug erstmal draußen. Kurzzeitig hab ich deswegen ordentlich nachdrücken müssen, weil mir die Fahrt plötzlich komischer weiße recht wenig wurde. Der Flug ansonsten immer noch recht holprig aber angenehm. Bei dem Wind ist das Kurvenfliegen recht lustig. Man wird so stark versetzt. Das Fliegen da ist fast wie ne Rallyfahrt auf Eis mit ständigen Driften. Landeanflug war dann recht gemütlich, die Landung machte ich etwas länger, das Aufsetzen war soweit angenehm. Die Freude nach dem Aussteigen definitiv vorhanden.
Der zweite Flug verlief wieder gut, ich wusste ja bereits was mich erwartet. Beim Start hing die linke Fläche mal ordentlich runter, was trotz vollem Ruderausschlag kurz gedauert hat bis sie wieder hoch kam, da der Tipp, Bremsklappen kurzzeitig ausfahren. Das Fahrwerk hab ich dann im Flug auch gleich rein bekommen. Habe versucht in einem sehr böigen Bereich mal durch Kreisen zu steigen, aber der Aufwind war wohl in der Höhe zu durcheinander. Also doch wieder Landen.