Beginn der Hans’schen Intensivschulung

Tag 1 – 18.12.2009 – 14 Starts am ersten Wochenende

Hans Trautenberg und ich haben viel Zeit investiert, oft in die Nacht gearbeitet, um die ASK21 für mich passend zu machen. Gerade noch so am Freitag ist die ASK wieder startklar geworden.Mittlerweile ist der Winter eingezogen. Es liegen einige cm Schnee und es ist schweinekalt. So wie es sich eigentlich auch am Wochenende vor Weihnachten gehört.

Das erste mal in der ASK21. Die „zwo-eins“, für mich mittlerweile auch bequem. Es ist fast wie in einem Sessel zu sitzen. Toll! Nach dem Bodencheck stand das Flugzeug recht bald an der Piste 28. Die Sonnenbrille verhinderte von all dem Schnee geblendet zu werden.

Hans hockt hinten drin. Ich wusste, dass er mir gleich wieder einiges abverlangen würde. Das Schleppflugzeug wird angekuppelt. Gleich den ersten Start, unter den durch den Schnee eh schon unnormalen Bedingungen, mussten wir mit am Boden liegender Fläche machen, da kein Starthelfer parat war. Egal. Hans zieht die Klappen raus. Querruder volle Kanne in die Richtung des nach oben zeigenden Flügels. Schleppflugzeug gibt Gas, und wirbelt einen regelrechten Schneesturm auf, der die Sicht beschränkt. Und schon ist man wieder in der Luft. Die Winterlandschaft wunderschön. Ansonsten alles wieder wie gehabt. Kreisen, Geradeaus fliegen usw.

Landung stand an. Landen auf die 10. Teerbahn. Ich korrigiere, verschneite Teerbahn. Beim rein drehen in den Endanflug stieg der Adrenalinspiegel bei mir schon ordentlich an. Nachdem man in der Luft wie in einer anderen Welt ist, wird in der nähe des Bodens alles plötzlich wieder so schnell, und alles ist so gefährlich nah. Der Boden rast einem entgegen. Die Teerbahn ist hart. Das Flugzeug zerbrechlich. Es wird Zeit abzufangen. Volle Konzentration. Das Flugzeug schaukelt und taumelt leicht hin und her, die Steuerung wird mit sinkender Fahrt schwammiger. Ein leichtes Kratzgeräusch kündigt das Aufsetzen des Spornrads an. Ist ja alles gut gegangen. Das Ausrollen übernimmt Hans. Die Landung war soweit schon ganz ordentlich. Nur mit den Klappen war ich mal wieder überfordert. Zu viel auf einmal.

Die anderen 5 Flüge waren in etwa genauso, langsam gewöhnte ich mich an Start und Landung. Der letzte Flug war ein Schmankerl von meinem Dad gesponsert. Er schleppte uns bis zur Benediktenwand. Der Ausblick ist gigantisch. Wer darf das erleben, meinte Hans. Wunderbar!

Bei etwas unter -10°C zu fliegen macht mir nichts aus. Aber der Fußbereich im vorderen Cockpit der ASK ist fühlbar einfach nochmal 20 Grad kälter. Wie im Gefrierfach. Nach den 6 Flügen hatte ich insgesamt mittlerweile 3 Stunden meine Füße in den kleinen roten Chucks – die ich extra zum Fliegen habe. Die isolieren natürlich nicht so gut. Etwa 2 Stunden später hab ich dann auch wieder meine Zähen bewegen können. Aber das wars Wert.

 

Tag 2 – 19.12.2009

Samstag kamen 3 weitere Flüge dazu, lief alles soweit wie gehabt. Im Flugzeugschlepp bin ich mir mittlerweile schon recht sicher. Start klappt. Ich hänge ganz gut hinten dran, nur noch sehr selten komm ich ins leichte hin und her wanken. Querneigung kleiner als Schleppflugzeug, den Rest mit dem Seitenruder korrigieren. So wurde es mir mal von jemanden gesagt. Eigentlich einfach.

 

Tag 3 – 20.12.2009


Am Sonntag nochmal 6 Starts. Der Erste war ziemlich übel. Der obligatorische Schneesturm beim Start war diesmal ziemlich stark, und die Haube durch meinen Atem fast vollständig angelaufen. Ich sah nichts mehr, gar nichts. Ich hätte ausgeklinkt. Hans hatte von hinten aus mehr Überblick, und übernahm dankbarer weiße das Steuer.

An dem Tag war allgemein viel los. Die Tölzer DG1000 und noch ein Twin Astir waren auch oft am Start zu sehen. Beim letzten Flug gabs eine Landung aus ungewohnter Position. Für kurze Zeit hatte ich die Orientierung verloren. Hans hilft mir bei der Landung.

Am Ende des Power-Wochenendes meinte Hans, „Bist du dein Tauglichkeitszeugnis bekommen hast, brauchen wir eigentlich nicht mehr ins Cockpit zu steigen. Etwa zwei Flugtage noch, und du fliegst alleine!“ Jetzt brauche ich also noch dieses Medical, an den Feiertagen bloß schwierig an einen Termin beim Fliegerarzt zu kommen. Nach vielen Telefonaten hab ich für den 04.01 endlich einen Termin.

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